Ausbildung & Studium
Die neue Ausbildung in der Pflege heißt jetzt „Generalistische Pflegeausbildung“
Eine Ausbildung. Mehr Möglichkeiten.
„Generalistik“ bedeutet die Zusammenführung mehrerer Berufe zu einem gemeinsamen Berufsbild. So wurden die Ausbildungsberufe Krankenpflege, Kinderkrankenpflege und Altenpflege in der neuen Pflegeausbildung verbunden.
Das bringt einen großen Vorteil mit sich: Du arbeitest in den ersten beiden Jahren der Ausbildung nacheinander in den drei Bereichen und bekommst einen praktischen Einblick in den jeweiligen Berufszweig. Auch schulisch wirst du alle drei Bereiche entdecken. Nach den zwei Jahren entscheidest du dich für den Bereich, der dir am meisten liegt.
In der Grafik nebenan siehst du die verschiedenen Möglichkeiten. Dort ist auch das Studium abgebildet, denn Pflege kann man jetzt auch studieren.
Damit für dich eine qualitativ hochwertige Ausbildung gewährleistet ist, sind wir gerade dabei einen Ausbildungsverbund „Pflege Ostallgäu - Kaufbeuren“ zu gründen. Kooperation statt Konkurrenz. In diesem Verbund arbeiten die Einrichtungen der praktischen Ausbildung, Pflegeschulen und Hochschule eng zusammen.
Warum Generalistisch?
Weil die Strukturen in der Pflege sich sehr verändert haben. In allen Pflegeeinrichtungen benötigen Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner vertiefte medizinisch-pflegerische Kenntnisse. Das liegt daran, dass die Behandlungen komplexer geworden sind und moderne Medizintechnik zum Einsatz kommt.
Daneben verändert sich unsere Gesellschaft. Die Menschen werden immer älter, auch in den Krankenhäusern steigt der Anteil pflegebedürftiger und demenziell erkrankter Patientinnen und Patienten stark an. In starren Strukturen denken ist da nicht sinnvoll. Ob alt, ob jung – als zukünftige Pflegefachfrau oder Pflegefachmann erlernst du die Grundlagen, um alle Menschen (von jung bis alt) in allen Versorgungsbereichen professionell pflegen zu können.
Als ausgebildete Pflegefachperson übernimmst du fachlich anspruchsvolle und vorbehaltene pflegerische Aufgaben, die nur von dir zu erfüllen sind. Hierzu zählen beispielsweise die Erhebung und Feststellung des individuellen Pflegebedarfs der zu pflegenden Menschen, die Organisation des Pflegeprozesses und die Qualitätssicherung der Pflege. Damit eröffnet sich dir ein breites Einsatz- und Betätigungsfeld über alle Altersstufen der zu Pflegenden hinweg.
Pflegefachfrau/-mann in der Krankenpflege
Als Pflegefachfrau/-mann in der Krankenpflege kannst du in Krankenhäusern, Facharztpraxen, Reha-Kliniken oder Gesundheitszentren arbeiten. Dabei stehen überall gleichermaßen die Unterstützung und Pflege von kranken und bedürftigen Menschen im Mittelpunkt.
In einem Krankenhaus bist du für den gesamten Prozess der Pflege eigenverantwortlich. Deine Aufgabe besteht darin, die Patientinnen und Patienten bestmöglich zu unterstützen und zu versorgen.
Wie auch in den anderen Bereichen wirst du dich mit technischen Assistenzsystemen, digitalen Gesundheitsanwendungen und anderen IT-gestützten Systemen auseinandersetzen.
Nach der Ausbildung stehen dir viele Weiterbildungsmöglichkeiten offen. Du kannst anschließend deine Karriere auch über ein Studium fortsetzen.
Pflegefachfrau/-mann in der Kinderkrankenpflege
In der Kinderkrankenpflege betreust du vom Säugling über Kleinkinder bis zu Jugendlichen, die krank oder verletzt sind. Das bedeutet, du versorgst Wunden, legst Verbände und Schienen an oder unterstützt die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Dabei stehst du im ständigen Kontakt zu den Eltern, informierst sie über aktuelle Pflegemaßnahmen und gibst ihnen Anleitung, wie sie die Genesung unterstützen können. Wie in den anderen Bereichen ist die Dokumentation ein wichtiger Bestandteil deiner Arbeit.
Vor allem bei den Kleinen ist dein Einfühlungsvermögen gefragt, denn diese benötigen besonders viel Hilfe und Zuspruch, wenn sie krank sind.
Als Kinderkrankenpfleger/in kannst du in Krankenhäusern, Kinderarztpraxen, Kinderheimen oder in Wohnheimen für Kinder und Jugendliche mit Behinderung dein Tätigkeitsfeld finden.
Pflegefachfrau/-mann in der Altenpflege
Im Bereich der Altenpflege unterstützt du hilfsbedürftige ältere Menschen. Dies beinhaltet nicht nur die Hilfe bei der Körperpflege und beim Anziehen. Du unterstützt ältere Menschen auch z.B. bestehende kognitive und körperliche Fähigkeiten zu erhalten und zu fördern.
Deine Aufgaben in der Altenpflege können körperlich durchaus anspruchsvoll sein. Bei deiner Arbeit ist eine aufgeschlossene und klare Kommunikation sehr wichtig, im Besonderen wenn du Menschen mit Demenz betreust. Ebenso wichtig ist es, ein offenes Ohr zu haben und Motivation und Zuversicht spenden zu können.
Ein weiterer Teil deiner Arbeit beinhaltet die Dokumentation. Das hilft dir und deinen Kolleginnen und Kollegen, sich rasch einen Überblick über Verläufe und den aktuellen Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten zu verschaffen. Eine genaue Dokumentation ist unerlässlich.
Nach deiner Ausbildung kannst du in Altenwohn- und Pflegeheimen oder in der ambulanten Altenpflege arbeiten. Ebenfalls kannst du dich in der geriatrischen Abteilung eines Krankenhauses, sowie Rehabilitationskliniken bewerben.
Um Pflegefachfrau / Pflegefachmann werden zu können benötigst du
- Einen Realschulabschluss oder
- einen Mittelschulabschluss mit erfolgreich abgeschlossener mindestens zweijähriger Berufsausbildung oder
- Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege von mindestens einjähriger Dauer oder
- eine erfolgreich abgeschlossene zehnjährige allgemeine Schulbildung und
- ausreichende Deutschkenntnisse in Wort und Schrift.
Die Ausbildung dauert drei Jahre (in Teilzeit höchstens fünf Jahre) und wird mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen.
Auf der Seite www.oeffentlicher-dienst.info/tvoed/bund/azubi.html kannst du dich über die Vergütung informieren.
Auf den folgenden Links findest du die Internetseiten der Schulen:
- www.krankenpflegeschule-kaufbeuren.de
- www.bezirkskrankenhaus-kaufbeuren.de
- www.internationale-kolping-pflegeschule.de
- www.ggsd.de
- www.heimerer.de
Kontaktiere uns auch gerne, wenn du Fragen zu den Voraussetzungen, oder zu den Schulen hast!
Pflege-Studium
Mit dem primärqualifizierenden Studiengang Pflege erwirbst du den akademischen Abschluss Bachelor of Science und die staatliche Anerkennung als Pflegefachfrau (B. Sc.) oder Pflegefachmann (B.Sc.). Mit diesem Abschluss bist du optimal für die pflegerische Unterstützung von Menschen mit hochkomplexen Pflegebedarfen qualifiziert. Gleichzeitig hast du noch mehr Karrieremöglichkeiten und Aufstiegschancen, als mit der normalen Ausbildung.
Ablauf
- Das Studium dauert 8 Semester, also vier Jahre.
- Der Unterricht ist in Deutsch und manchmal auf Englisch.
- Du hast insgesamt 2.500 Stunden Einsätze in Kliniken, ambulanten Diensten und Einrichtungen der Altenhilfe.
- Theorie- und Praxisphasen wechseln sich immer wieder ab.
- In einem Skills- und Simulations-Labor übst du praktisches Pflegehandeln. Das heißt, du trainierst Notfallsituationen an Puppen, invasive Maßnahmen wie Blut abnehmen, Injektionen setzen oder Katheter legen.
- Im sechsten Semester machst du ein Auslandspraktikum.
Voraussetzungen
- Du hast eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife (zum Beispiel Abitur, Fachabitur).
- Alternativ kannst du auch mit einer einschlägigen Berufsausbildung und mindestens drei Jahre Berufserfahrung zugelassen werden.
- Vor dem Beginn des Studiums machst du ein vierwöchiges Pflegepraktikum.
- Deine Kenntnisse der deutschen Sprache sind gut.
- Du verfügst über gute Englischkenntnisse, die du aber auch während des Studiums erlangen kannst
- Du kannst deine gesundheitliche Eignung (Gesundheitszeugnis) und deine Zuverlässigkeit für den Beruf (Führungszeugnis) nachweisen.
Den Pflegestudiengang der Hochschule Kempten kannst du auf der Seite www.hs-kempten.de/pflege kennenlernen.
Umschulung zur staatlich geprüften Pflegefachfrau/-mann
Auch als Quereinsteigerin und Quereinsteiger kannst du mit einer Umschulung zur Pflegefachfrau/-mann in den Bereichen Alten-, Kinder- oder Krankenpflege umsatteln.
Informationen findest du bei der Bundesagentur für Arbeit und den Jobcentern.
https://www.arbeitsagentur.de/karriere-und-weiterbildung/beruf-wechseln
Einstiegsmöglichkeiten
Erste Einstiegsmöglichkeiten in die Pflege kannst du auch durch folgende verkürzte Ausbildungen wahrnehmen. Diese bieten sich gerade auch für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger an:
Ausbildung zur/m Pflegefachhelfer/in (m/w/d)
In diesem Berufsfeld bist du ein Allroundtalent. Du behandelst und pflegst Patientinnen und Patienten, kümmerst dich um ihr Wohlbefinden und sorgst für die Hygiene. Mit dieser Ausbildung kannst du in Krankenhäusern und Facharztpraxen tätig werden, aber auch in Altenheimen oder Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Es gibt hier unterschiedliche Aufgabenbereiche, je nach Betrieb, Branche und beruflicher Position.
Wenn du über 16 Jahre bist und einen Hauptschulabschluss, eine gleichwertige Schulbildung oder eine abgeschlossene Berufsausbildung absolviert hast kannst, du loslegen. Die Ausbildung läuft ein Jahr (in Teilzeit höchstens 3 Jahre) und wird mit einer staatlichen Prüfung abgeschlossen. Diese Ausbildung kannst du auf die Ausbildung zur Pflegefachfrau/-mann anrechnen lassen.
Hier findest du eine Übersicht zur Vergütung:
www.oeffentlicher-dienst.info/tvoed/bund/azubi.html
Über die Schulen kannst du dich auf den folgenden Internetseiten informieren:
Ausbildung zum/r Betreuungsassistent/in (m/w/d) § 53b SGB XI
Hier werden dir die Kenntnisse vermittelt, pflege- und hilfsbedürftigen Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz bei ihrer Tagesgestaltung zu unterstützen. In dieser Qualifizierung lernst du neben einer demenzorientierten Kommunikation, fachliche, methodische und praktische Kompetenzen, die dir unter anderem in der Begleitung von Menschen mit kognitiven Schwierigkeiten hilfreich sind.
Wenn du über 18 Jahre bist, gerne mit alten Menschen arbeitest und selbstständig arbeiten kannst, dann bist du hier richtig.
Die Qualifizierung umfasst in der Regel zwei Module (insgesamt 160 Unterrichtseinheiten à 45 min.) und ein 80-stündiges Betreuungspraktikum in der (teil-)stationären Altenhilfe. Nach erfolgreichem Beenden des Kurses bekommst du ein Zertifikat, mit dem du dich in verschiedenen Bereichen der Altenhilfe als Betreuungskraft bewerben kannst.
Bist du an einer der Ausbildungsmöglichkeiten interessiert?
Hast du noch Fragen dazu? Wir sind gerne für deine Fragen da und helfen dir die passende Pflegeausbildung für dich zu finden.